Die Zahnversiegelung verfolgt den Zweck, kariesanfällige Zähne vor bakteriellen Erkrankungen zu bewahren. Vorwiegend kommt die Versiegelung bei den Backenzähnen zum Einsatz. Diese verfügen über breite Kauflächen und tiefe Fissuren. Mit dem Fremdwort bezeichnen die Zahnärzte die Vertiefungen im Zahn, die sich mit zunehmendem Alter vergrößern. Die aus Kunststoff bestehende Zahnversiegelung bildet eine unterstützende Schutzschicht auf der Zahnoberfläche. Damit übernimmt sie teilweise die Aufgaben des Zahnschmelzes.
Das Auftragen der Zahnversiegelung nimmt in der Regel wenig Zeit in Anspruch. Für die Patienten gestaltet sich der Prozess zudem schmerzfrei. Dabei geht der Dentist nach einer festen Schrittfolge vor:
Erhalten Sie eine Zahnversiegelung, spüren Sie direkt nach dem Zahnarztbesuch einen leichten Schmerzreiz. Dieser stammt vom Glätten der Fissuren oder vom Aufbringen der Säure. In beiden Fällen kommt es zu einer Schädigung des Zahnschmelzes. Bringt der Dentist anschließend den Kunststoff zum Versiegeln auf, reizt dieser den Zahn. Durch Speichel und das Säuberungswasser gelangt ein minimaler Anteil der Säure in den Bereich der Dentinkanäle und somit zur Pulpa. Auch dadurch entsteht ein Schmerzreiz, der innerhalb weniger Stunden oder Tage abklingt. Bleibt er über einen längeren Zeitraum erhalten, suchen die Betroffenen ihren Zahnarzt zur Nachkontrolle auf.
Einen weiteren Grund für die Pein nach der Zahnversiegelung stellt deren ungünstige Höhe dar. Bringt der Dentist zu viel Kunststoff auf, entsteht ein Druckschmerz. Speziell beim Kauen oder Aufbeißen bemerken Sie ein unangenehmes Pochen am betreffenden Zahn. Ob die Versiegelung zu hoch liegt, erfahren Sie, wenn Sie sanft Ober- und Unterkiefer aufeinander klappen. Spüren Sie dabei die hohe Füllung, konsultieren Sie den Zahnarzt zeitnah. Durch das nächtliche Zähneknirschen kommt es sonst zu einer Intensivierung des Schmerzes.
Des Weiteren kommt es vor, dass Sie das Missempfinden erst Monate oder Jahre nach Auftragen der Versiegelung fühlen. In dem Fall bildete sich unterhalb des Kunststoffs Karies. Als Ursache kommt eine mangelhafte Reinigung der Zähne vor dem Versiegeln infrage. Nachdem der Kunststoffüberzug festsaß, verbreiteten sich die Erreger und griffen Zahnschmelz und Dentin an. Erreichen sie das Innere des Zahns � auch Zahnmark genannt � leiden die Patienten unter blitzartigen Schmerzattacken. Ohne eine rechtzeitige Behandlung entzündet sich unter Umständen der Zahnnerv. Das entzündete Gewebe versucht, sich auszubreiten. Jedoch verhindern Dentin und Zahnschmelz diesen Prozess, sodass ein zusätzlicher Druckschmerz eintritt.
Ein leichtes Missempfinden nach dem Aufbringen der Zahnversiegelung erweist sich als normal. Zunächst warten Sie mehrere Stunden ab, ob die Pein nachlässt. Bei starken Schmerzen nehmen Sie beispielsweise ein leichtes Schmerzmittel. Eine gute Wahl stellt das Medikament Ibuprofen dar. Vergeht der Schmerzreiz auch nach mehreren Tagen nicht, bewährt sich ein erneuter Zahnarztbesuch. Resultiert Ihr Unwohlsein aus einer zu hohen Kunststofffüllung, schleift der Dentist diese vorsichtig ab.
In einigen Fällen kommt es vor, dass trotz der vorherigen Reinigung Erreger und Kleinstpartikel � beispielsweise Speisereste � unter den Kunststoff geraten. Um diese zu entfernen, löst der Zahnarzt die Versiegelung und säubert den betroffenen Zahn erneut. Danach bringt er eine neue Zahnversiegelung auf. Bemerken Sie die Zahnschmerzen mehrere Monate nach der Behandlung, kontrolliert er zunächst den Sitz der Kunststofffüllung. Speziell bei älteren Versiegelungen entstehen kleine Risse, durch die Keime ins Zahninnere vordringen. Ebenso wie beim Kariesbefall unter der Versiegelung erneuert der Zahnarzt die künstliche Schutzschicht.
Glättet der Dentist mittels Bohrer die Vertiefungen im Zahn, bevor er die Kunststoffschicht aufbringt, leiden Sie unter einem Nachklang des Schmerzreizes. In dem Fall gilt es, sich körperlich zu schonen, um den Heilungsprozess schneller in Gang zu setzen. Damit keine reizenden Substanzen an den Zahn gelangen, verzichten Sie mehrere Tage auf den Konsum von:
➀ Versiegelt der Zahnarzt beispielsweise die Backenzähne, bedarf es im Vorfeld einer intensiven Reinigung und der vollständigen Trocknung.
➁ Bevor das Versiegelungsmaterial auf den Zahn gelangt, raut der Dentist dessen Oberfläche leicht auf, um für eine bessere Haftung zu sorgen.
➂ Tritt nach der Zahnversiegelung ein pochender Schmerz auf, resultiert er aus der Reizung des Gewebes und einer leichten Schädigung des Zahnschmelzes.
➃ Bringt der Zahnarzt eine Zahnfüllung zu hoch auf, entsteht beim Kauen oder Zubeißen ein unangenehmer Druck, der auf die Dauer zu intensivem Schmerz führt.
➄ Entstehen Monate oder Jahren nach der Zahnversiegelung Schmerzen, bildet sich Karies unterhalb des Kunststoffs und reizt den empfindlichen Zahnnerv.
➅ Gegen den anfänglichen Schmerz nach der Behandlung helfen leichte Schmerzmittel; bleibt er länger bestehen, konsultieren Betroffene erneut ihren Zahnarzt.
➆ Nach der Zahnbehandlung schonen sich die Patienten und vermeiden reizende Lebensmittel wie Kaffee und Alkohol, die den Heilungsprozess beeinträchtigen.
➇ Ein bis zwei Tage nach dem Eingriff gilt es, auf harte oder krümelige Speisen sowie extreme Temperaturen zu verzichten.
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Autor: M.Mitterer